Am vergangenen Wochenende hieß es: Einfach mal singen! In einem speziell für Sänger*innen konzipierten CVT-Workshop (Complete Vocal Technique) drehte sich alles um die Freude an der eigenen Stimme – ohne Druck, ohne Notenpflicht, aber mit ganz viel Neugier und Begeisterung.
Unter der einfühlsamen Leitung von Alexandra Ziegler-Liebst, einer autorisierte Lehrerin für CVT, wagten sich rund 40 Teilnehmer*innen daran, ihre Stimme neu kennenzulernen – oder überhaupt zum ersten Mal bewusst mit ihrer Stimme zu experimentieren. Alle verband der Wunsch: „Ich möchte meine Stimme besser verstehen – und sicherer singen.“
Was ist CVT eigentlich?
Complete Vocal Technique ist eine moderne Gesangsmethode, wurde von der Sängerin und Stimmforscherin Cathrine Sadolin aus Kopenhagen/Dänemark entwickelt und ist eine weltweit wissenschaftlich anerkannte Gesangsmethodik.
Die Grundidee: Jeder kann singen lernen, wenn man weiß, wie Stimme funktioniert. Statt veralteter Begriffe wie „Bruststimme“ oder „Kopfstimme“ arbeitet CVT mit klar benannten Modi und Klangfarben, die sich direkt umsetzen lassen. Das macht die Methode besonders zugänglich – gerade für Einsteiger*innen, aber auch für chorerfahrene Sänger*innen.
Praktisch, verständlich und sofort hörbar
Nach einer kurzen Einführung in die vier Grundprinzipien der CVT (darunter etwa „gesunder Stimmeinsatz“ und „Atemstütze“) ging es auch schon an erste Übungen: Wie bekomme ich einen kräftigen Ton, ohne zu drücken? Wie singe ich höher, ohne dass es sich eng anfühlt? Und was bedeutet eigentlich „Twang“?
Viele Teilnehmerinnen waren überrascht, wie schnell sich ihre Stimme durch kleine technische Hinweise veränderte – und wie viel Spaß es machte, mit verschiedenen Klängen und Ausdrucksformen zu spielen.
Alexandra hat in besonders anschaulicher Art vorgemacht, was das eine und das andere ist und hatte viele Singbeispiele parat, um deutlich zu machen, um was es geht.
Und was ist jetzt Twang?
Stell dir vor, du sprichst wie eine Ente („näääh“) oder wie eine Comicfigur („nasal“, aber ohne zu nasalen Klang). Dieser Klang fühlt sich oft an, als würde er „vorne im Gesicht“ sitzen. Obwohl er manchmal „näselt“, geht er nicht wirklich durch die Nase – sondern bleibt in der Mundresonanz.
Wissenschaftlich ausgedrückt: Twang bezeichnet einen bestimmten Klangresonanzpunkt in der Stimme – sozusagen einen “Stimmbooster”. Es handelt sich dabei um einen hellen, klaren, durchsetzungsfähigen Klang, der vor allem durch eine Verengung im Bereich des Kehlkopfs erzeugt wird.
Alles klar oder?
Singen mit Selbstvertrauen
Teil 2 am Nachmittag war dann, wie wirkt sich das auf unsere Lieder aus? Wir haben es bei „Don´t stop me now“, „No Roots“ und weiteren Liedern ausprobiert. Alle haben den Unterschied hören können. Vor allem aber unser Chorleiter Pascal Meyer-Ponstein war sehr begeistert von dem Ergebnis.
Fazit von Alexandra: Singen ist kein Talent. Singen ist Technik – und Freude.
Abgerundet wurde dieser intensive Übungstag mit einem Grillabend.

CVT-workshop