Was passierte 1844?
- Griechenland bekam eine Verfassung
- Schweden einen neuen König
- In Berlin eröffnete der Zoologische Garten
- In München kam es wegen einer Erhöhung der Bierpreise zu schweren Ausschreitungen
- Friedrich Nietzsche und Carl Benz wurden geboren
Es war die Zeit des „Vormärz“, der Vorabend der Deutschen Revolution, das ausgehende Biedermeier oder die sogenannte Restaurationsepoche, die Zeit der Romantik, die geprägt war vom Bürgertum. Kompositionen und Literatur dieser Epoche fanden Einzug in viele Häuser, man pflegte Hausmusik und Geselligkeit. Es waren insbesondere Carl Friedrich Zelter und Friedrich Silcher, die mit Ihren Liedertafeln die Geburt zahlreicher Gesangvereine begründeten.
… und in Langenhain ?
23 Männer aus dem Ort mit insgesamt 90 Häusern gründeten den Männergesangverein „Concordia“! … den ersten Gesangverein überhaupt im heutigen Stadtgebiet von Hofheim.
Es gibt leider keine Gründungsurkunde, erst 50 Jahre später hat ein Chronist die Namen der 23 Gründungsmitglieder niedergeschrieben:
Philipp Althenn, Christian Becker, Franz Becker, Konrad Becker, Ludwig Becker, Jakob Bohrmann, Philipp Bohrmann, Philipp Bohrmann, Peter Daniel, Heinrich Hack, Heinrich Kettenbach, Heinrich Löw I, Christoph Mahr, Georg May, Konrad Müller, Asmuß Schneider, Heinrich Schneider, Heinrich Schneider I, Ludwig Schneider I, Philipp Schneider, Philipp Sturm, Georg Philipp Wagner und Chorleiter Wilhelm Zipp.
Der zweite Langenhainer Männergesangverein „Einigkeit“ wurde am 15. Dezember 1889 gegründet. Dessen Gründungsmitglieder waren:
Karl Backes, Christian Bohrmann I, Christian Bohrmann II, Konrad Bohrmann, Wilhelm Bohrmann, Heinrich Capelle, Karl Capelle, Jacob Hack, Heinrich Heuß, Ludwig Hörold, Christian Merz, Karl Peter, Heinrich Schneider III, Ludwig Schneider II , Wilhelm Schneider II, Christian Stieglitz, Philipp Stieglitz, Karl Wagner I und Heinrich Wenzel sowie als erster Dirigent Anton Igstadt aus Lorsbach.
Schnell etablierte sich ein kulturelles Leben in Langenhain. Familienabende (Festabende mit Programm), Faschingsbälle, Ausflüge, Sängerwettstreite und Theateraufführungen waren fester Bestandteil im Jahresablauf.
Aber auch dunkle Zeiten erlebten die beiden Vereine. Aus dem ersten Weltkrieg kehrten auch einige Sänger nicht zurück.
In den 1920er Jahren erholten sich die Vereine ein wenig, und kehrten zu ihren Aktivitäten zurück, sie trotzten der Weltwirtschaftskrise mit Bezahlung der Chorleiter in Naturalien.
Aber die düsterste Zeit ab 1933 schlug eine heftige Kerbe:
Aufgrund des Gleichschaltungsgesetzes von 1933 waren die beiden Langenhainer Männergesangvereine gezwungen zu fusionieren. Unter dem Namen „Sängervereinigung 1933 Langenhain i. Ts.“ sangen die Männer bis in das Kriegsjahr 1941, dann ruhte das Vereinsleben aufgrund des Krieges völlig.
Doch 1946 ging es mit einem Neuanfang >>> weiter …
(aschn)
Die ausführliche Vereinschronik ist dem Buch „Langenhain – Beiträge zur Ortsgeschichte“, erschienen 2009, ISBN 978-3-00-027487-9, zu entnehmen.