Es ist vollbracht: der „der NEUE chor“ hat sich einen neuen Namen gegeben. Hans beschreibt den langen Weg zu
Ton in Ton
Seit vielen Jahren ist der Chor „der NEUE Chor“ im Gesangverein Langenhain eine wichtige Säule. Ursprünglich als der „junge Chor“ vorgestellt, war ziemlich schnell klar, das sich das Attribut jung nicht lange halten würde. Daraus ist dann der NEUE chor geworden, obwohl man nach mittlerweile 20 Jahren auch nicht mehr von NEU sprechen kann, wenn der Chor an sich gemeint ist. Seit bestimmt 10 Jahren gab es immer wieder Versuche, den Namen, der eigentlich eine Verlegenheitslösung war, zu ändern, in einen richtigen schönen, sich einprägenden, den Charakter des Chores spiegelnden Namen umzutaufen. Es klappte nie!
Der vorletzte Versuch endete damit, dass eine Abstimmung hervorbrachte, dass 75% der Chormitglieder nicht mehr der NEUE Chor heißen wollen. Davon allein findet sich aber noch kein anderer Name. Jetzt, nach einer Arbeit, die sich über ein halbes Jahr erstreckte ist es vollbracht.
Oligarchie statt Demokratie
Eine Gruppe von 15 Sänger/innen wurde beauftragt einen Namen zu suchen, zu erfinden wie auch immer. Oligarchie statt Demokratie wurde das Vorhaben getauft. Begonnen wurde mit 46 Namen!!! Im Vorfeld zum ersten Treffen reduzierte sich das via Mail auf 13 Namen. Ein Verfahren zur Abstimmung wurde erdacht und dann kam das erste Treffen. Es wurde für Namen geworben, es wurden bestehende Namen modifiziert und schließlich war auch ein Veto erlaubt und es wurde davon Gebrauch gemacht. Das stürzte die Gruppe in eine Krise, weil danach viele Favoriten von vielen nicht mehr vorhanden waren. Die Gruppe meisterte dieses Tief, stieg wieder in das Verfahren ein und hatte am Ende des Abends einen Namen. Glück und Zufriedenheit? Leider nein, der Katzenjammer kam am nächsten Morgen. Loyalität wurde bekundet, aber mit dem Namen können wir doch nicht nach draußen.
Systemisches Konsensieren
Also auf ein Neues. Die Rettung naht, statt Kampfabstimmung wurde das „systemische Konsensieren“ eingeführt. Ein Verfahren, das aus der gewaltfreien Kommunikation kommt und jedes Gruppenmitglied zu jedem Vorschlag auf einer Skala von 0 bis 10 befragt, wieviel Zustimmung bzw. Ablehnung ein Vorschlag hat. Der Vorschlag mit den wenigsten Punkten ist angenommen, hier bedeutet das die größte Zustimmung. Die Gruppe hat zwei weitere Abende in gelöster, friedlicher und kreativer Stimmung verbracht. Am Ende standen noch drei Namen zur Auswahl. Es wurde aber nicht der Fehler wiederholt noch am selben Abend ein Ergebnis herbei zu führen, es gab eine Atem- und Nachdenkpause. Der Abend der Entscheidung war dann angelegt als ein Gespräch über die drei Namen, was jeder damit verbindet, warum es der Name sein sollte und ein anderer nicht. Es kamen Betrachtungen zum Vorschein, die so vorher noch nicht gehört wurden und schließlich ergab sich der neue Name für den Chor fast von alleine, ohne weitere Abstimmung. Wie wir jetzt heißen? So wie wir sind und wie wir auftreten, wie unser Chorleiter die Stücke für uns setzt, wie wir proben, uns Lieder erarbeiten, was wir schön finden:
„Ton in Ton“